FDP-Kreistagsfraktion testet geplante Radpendlerroute
Über den Stand der Planung bei der Radpendlerroute von Hennef nach Bonn informierte sich die FDP-Kreistagsfraktion im Rahmen einer Fahrradtour. Fraktionsmitglied Alexander Hildebrandt, der als passionierter Fahrradfahrer und Mitglied im Hennefer Stadtrat dieses Projekt seit Jahren aktiv unterstützt, stellte auf dem Place Le Pecq am Hennefer Bahnhof zunächst die Pläne für die neue Radstation vor. Dort sollen in einem neuen Gebäude 420 sichere Abstellplätze für Räder und zudem ein Serviceangebot rund um das Thema Fahrrad und Mobilität entstehen. Der Deutsche Bundestag fördert das Modellprojekt mit 3,67 Millionen Euro, also rund 90 Prozent der kalkulierten Kosten für Planung und Bau. „Natürlich ist das viel Geld für ein Fahrradparkhaus, aber wenn wir es ernst meinen mit der Mobilitätswende, müssen wir an so stark frequentierten Standorten wie dem Hennefer Bahnhof solche Angebote schaffen“, bekräftigte Alexander Hildebrandt. Auf der Tour nach Siegburg gab es mehrere Zwischenstopps an Standorten, an denen noch über Verlauf und Ausgestaltung der Radpendlerroute diskutiert wird. Denn der Teufel steckt im Detail: Mal sind es vier hintereinander angelegte Parkplätze, mal schräge Parkbuchten, die entlang eine Radpendlerroute als zu gefährlich angesehen werden. Besonders kompliziert wird es an Standorten, an denen die Interessen der verschiedenen Verkehrsteilnehmer koordiniert werden müssen, wie beispielsweise an der Kreuzung Bonner Straße/Stoßdorfer Straße, wo Radfahrer, Autofahrer und Schulkinder aufeinandertreffen. „Der Planungs- und Diskussionsbedarf für die Kommunalpolitik ist hier sehr hoch“, berichtete Hildebrandt.
Schon in Sichtweite des Siegburger Michaelsbergs führt die geplante Route durchs Gewerbegebiet „Im Mittelfeld“ in Sankt Augustin-Buisdorf. Dort soll auf einem freien Grundstück nahe des Aldi-Zentrallagers das zentrale Gefahrenabwehrzentrum des Rhein-Sieg-Kreises entstehen, in dem u.a. die Einsatz-Leitstelle des Kreises mit Krisenstab, das Amt für Bevölkerungsschutz sowie Schulungsräume und Trainingsanlagen für Feuerwehr und Rettungsdienste untergebracht werden soll. „Das Gefahrenabwehrzentrum ist ein wichtiges Projekt, vor allem auch um die Ausbildung der Feuerwehren zu professionalisieren. Doch leider verläuft die Planung aktuell viel zu langsam. Wir brauchen das Zentrum nicht in zehn Jahren, sondern so schnell wie möglich“, forderte der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Koch.
Nach der Ankunft in Siegburg zogen die Fraktionsmitglieder ein überwiegend positives Resümee zum geplanten Routenverlauf und begrüßten, dass die Route meist abseits der Hauptverkehrsstraßen verläuft. Weiter ging es auf der geplanten Radpendlerroute von Siegburg nach Bonn, die vor allem entlang der S-Bahn-Strecke verlaufen soll. „Auch dies ist für Radfahrer eine gute Lösung. Allerdings gibt es hier noch Probleme beim Erwerb der notwendigen Flächen“, berichtete Hildebrandt und resümierte abschließend: „Durch E-Bikes wird die Mobilität per Fahrrad für immer mehr Menschen eine Alternative zum Auto. Kreis und Kommunen müssen jetzt dafür sorgen, dass es attraktive und sichere Strecken für Pendler gibt.“