FDP-Fraktionen Bonn und Rhein-Sieg kritisieren die dramatische Situation der Geburtshilfe

Mit einer gemeinsamen Anfrage an den Regierungspräsidenten haben sich jetzt die FDP-Fraktionen im Kreistag und im Rat der Stadt Bonn an den Regierungspräsidenten gewandt und auf die dramatische Situation der Geburtshilfe in der Region hingewiesen.

Nach der Schließung der Geburtsstationen in Eitorf, Sankt Augustin und zuletzt in Bad Honnef im Jahr 2021 hat sich die Zahl von ursprünglich fünf auf nunmehr zwei Kliniken in Troisdorf reduziert. Im benachbarten rheinland-pfälzischen Neuwied ging das Angebot in den vergangenen Jahren ebenfalls auf nur noch ein Geburtszentrum zurück. Gleichzeitig hat sich seit dem Jahr 2000 die Anzahl der Risikoschwangerschaften verdoppelt.

„Immer öfter berichten Frauen davon, in den Wehen von Krankenhäusern abgewiesen worden zu sein und dann weite Wege z.B. bis Gummersbach fahren zu müssen. Vereinzelt kommt es sogar zu Geburten im Auto oder im Rettungswagen“, berichtet Petra Nöhring, stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Bonn. „Über diese für Gebärende unzumutbaren Zustände wird viel diskutiert, u.a. am sogenannten Runden Tisch und es liegen zahlreiche Konzepte vor, doch leider mangelt es an der Umsetzung. Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht“, ergänzt Martina Ihrig, die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Kreistagsfraktion. „Die Interessen schwangerer Frauen und die Versorgung rund um die Geburt sind von allen beteiligten Gremien und Institutionen viel zu lange vernachlässigt worden“, kritisieren die Freien Demokraten und fordern eine Beschleunigung der Umsetzung von neuen Initiativen und Ideen. Die geburtshilfliche Versorgung in den Kliniken, aber auch die Unterstützung vor und nach der Geburt müsse gemeinsam und über die Kreis- und Stadtgrenzen hinaus geplant und organisiert werden. Von der Bezirksregierung wollen die FDP-Fraktionen u.a. wissen, wie die Planungen für die Entwicklung der Geburtshilfe in der Region aussehen und ob es konkrete Zahlen zum nicht gedeckten Versorgungsbedarf gibt.