"Eine erneute Maskenpflicht in den Schulen wäre absolut überzogen und unverhältnismäßig"

Zur Forderung der SPD-Kreistagsfraktion im Rhein-Sieg-Kreis, eine Maskenpflicht an den Schulen wieder einzuführen, erklären Christian Koch, Fraktionsvorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg und Jörn Freynick, NRW-Landtagsabgeordneter aus dem Rhein-Sieg-Kreis: 

Christian Koch:

„Es ist uns schleierhaft, warum die SPD jetzt ausgerechnet die Kinder ins Visier nimmt. Unser Ziel muss es sein, die Krankenhäuser und Intensivstationen vor der Überlastung zu schützen. Kinder werden durch Corona selten schwer krank und müssen nur in extremen Ausnahmefällen ins Krankenhaus. Eine Maskenpflicht am Sitzplatz in der Schule hat keinerlei Einfluss auf die Lage in den Krankenhäusern und Intensivstationen. Die Pandemie besiegen wir nur durch mehr Impfungen und den Schutz der Älteren. Die SPD-Fraktion sollte ihre Energie auf diese Themen verwenden und nicht unser aller Zeit mit einem Rhein-Sieg-Sonderweg und vorgezogenem Landtagswahlkampf vergeuden.“

 

Jörn Freynick:

„Die Schülerinnen und Schüler sind nachweislich keine Treiber der Pandemie. Bundesweit ist derzeit nur ein einziger Fall einer unter 14-jährigen Person bekannt, die in der vergangenen Woche hospitalisiert werden musste. Von allen Patienten auf den Intensivstationen macht derzeit die Altersgruppe der 0-17-Jährigen lediglich 0,1 Prozent aus. Nur eine von tausend Kitas in NRW ist aufgrund von Coronafällen geschlossen.

Die Kinder und Jugendlichen haben in dieser Pandemie viel geleistet. Eine erneute Maskenpflicht wäre absolut überzogen und unverhältnismäßig. Schon jetzt zeigen sich andere gesundheitliche Defizite bei Kindern aufgrund eines schwachen Immunsystems, verursacht durch wenige Kontakte und die Maskenpflicht der letzten eineinhalb Jahre. Derzeit sind die Kinderkliniken völlig überlastet, weil immer mehr Kinder unter sonst harmlosen Atemwegserkrankungen leiden, die durch RS-Viren hervorgerufen werden. Ein Erreger, der derzeit viel gefährlicher für die Jüngsten unserer Gesellschaft ist als Sars-Cov-2.  

Als Vater von drei noch sehr jungen Kindern bin ich völlig entsetzt darüber, dass die SPD im Rhein-Sieg-Kreis auf Kosten der Kinder und Jugendlichen politisches Kapital machen will. Die SPD-Fraktion bei uns vor Ort sollten sich lieber ein Beispiel an den Genossen in Berlin nehmen, die gemeinsam mit FDP und Grünen eine konsequente Corona-Bekämpfung auf den Weg gebracht haben, die nicht einseitig zu Lasten der Schülerinnen und Schüler geht.“