Besuch im Chemiepark Lülsdorf
In diesem Jahr feiert der Chemiepark Lülsdorf sein 111-jähriges Bestehen. Mit über 600 Beschäftigten ist der Chemiepark einer der größten Arbeitgeber im Rhein-Sieg-Kreis und hat angekündigt, den Standort auszubauen. Von den aktuellen Entwicklungen in der heimischen Chemieindustrie haben sich die Bundestagsabgeordnete und FDP-Kreisvorsitzende Nicole Westig und Vertreter des Kreisverbandes ein Bild gemacht.
Im Februar dieses Jahres hat der Chemiepark Lülsdorf seine Ausbaupläne vorgestellt. Mit den liberalen Gästen aus Bundes- und Kommunalpolitik ist Geschäftsführer Dirk Röttger in die Details gegangen. Mit einer dreistelligen Milliardensumme will der Standort sich transformieren: weniger Produktion, mehr Dienstleister. Denn der Chemiepark will sich in den kommenden Jahren für weitere Unternehmen öffnen und mehr Arbeitsplätze schaffen.
„Die Industrie leistet für den Rhein-Sieg-Kreis einen grundlegenden Beitrag als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Für mich steht daher der ständige Austausch an erster Stelle“, sagt Nicole Westig bei ihrem Besuch, bei dem auch bundespolitische Themen im Fokus stehen. So ächzt die Industrie im Rhein-Sieg-Kreis unter der überbordenden Bürokratie, die ihren Ursprung häufig in EU-Regularien hat. „Das kann so nicht weitergehen. Wenn wir als Standort Deutschland das Unternehmertum fördern wollen, dann müssen wir rigoros entbürokratisieren. Ich bin froh, dass die Koalition mit dem Bürokratieentlastungsgesetz IV dafür einen weiteren Vorstoß gemacht hat. Jetzt müssen Ergebnisse folgen“, fordert die Honnefer Bundestagsabgeordnete, die für die FDP im Europaausschuss sitzt.
Als energieintensives Unternehmen richtet sich die Aufmerksamkeit des Chemieparks zudem besonders auf den Strompreis. Nicht nur die bloße Höhe, sondern auch die fehlende Planungssicherheit wirken investitionshemmend. Laut Geschäftsführer Röttger schrecke dies zudem Investoren aus dem Ausland, die Deutschland als Standort grundsätzlich attraktiv finden, ab. „Dass an dieser Stelle mehr Planungssicherheit gefordert wird, kann ich sehr gut nachvollziehen. Hier blickt man neidisch auf unser Nachbarland Frankreich“, resümiert Westig.
Begleitet wurde Westig von Christian Koch, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion, Anette Wickel, Kreisgeschäftsführerin der FDP Rhein-Sieg sowie von Rudi Wickel, Mitglied des Kreisvorstandes.